Mehr als nur ein Museum!

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Mehr als nur ein Museum!

Exklusiv für CURBS besuchte Marco Werner das Museum „autobau“ in Romanshorn/Schweiz und schildert seine Eindrücke

In einem stillgelegten Industrieareal in Romanshorn wurde Ende 2007 der Startschuss für die Errichtung eines spektakulären Museums gegeben. Der Erbauer und Initiator dieses Projekts war Fredy Lienhard, welcher jahrelang die aus dem Motorsport Sponsoring bekannte Firma Lista besass und erfolgreich leitete. Aber nicht nur seine Firma Lista wurde durch ihre Qualitätswerkzeugschränke bekannt, sondern auch der Inhaber selbst, Fredy Lienhard, wurde über die Schweizer Grenzen hinaus im internationalen Rennsport bekannt. Immerhin konnte er einen der weltweit größten Langstreckenklassiker gewinnen! Denn 2002 stand er mit Didier Theys, Max Papis und Mauro Baldi ganz oben auf dem Siegertreppchen beim 24-Stunden-Rennen in Daytona.

Begonnen hat er seine Karriere als kleiner Bub in Seifenkisten. Später startete er seine Motorsport-Karriere in der Formel V, fuhr erfolgreich in der Formel 2 und später erfolgreich in den schnellsten Sportwagen. Viele Motorsportler verkaufen ihre Rennwagen, um sich etwas Neues für die nächste Saison anzuschaffen. Doch Fredy Lienhard hat fast alle seine Fahrzeuge behalten – angefangen von den Seifenkisten bis hin zum letzten Einsatzfahrzeug, einem Porsche LMP2. Der Wunsch einer Schulklasse, einmal seine Autos besichtigen zu dürfen, brachte ihn auf die Idee, ein Museum für die Öffentlichkeit zu bauen. 

So kann man heute im „autobau“ all die Fahrzeuge aus Lienhards Karriere besichtigen und dabei der Schweizer Motorsportgeschichte auf der Spur sein. Wer aber meint, dass einige Porsche 911er, zwei Formel V, einige Formel 2 und etwa ein halbes Dutzend Sport-Prototypen für Fredy Lienhard Grund genug waren, um ein Museum zu bauen, der hat sich getäuscht. Seine eigenen Rennfahrzeuge bilden nur einen Teil der Sammlung, die im so genannten „Stahltank“ auf einer Ebene ihren Platz gefunden haben und den Motorsportfan zum Staunen bringen. Bevor man diese Ebene erreicht, bekommt man in Ebene eins bereits leuchtende Augen. Denn beim Betreten sticht einem als erstes Alain Prosts Formel-1-Renault ins Auge. Als stünde man beim Formel-1-Grand Prix verschiedener Epochen in der ersten Reihe, steht auf der anderen Seite der Sauber BMW von Nick Heidfeld – hier schlägt das Herz des Formel-1-Fans höher. In dieser Ebene stehen noch einige weitere Exemplare aus der Schweizer Rennsportgeschichte – vor allem von Schweizer Talenten, die Lienhard tatkräftig unterstützt hat und deren Karriere ohne die Hilfe von Sportsmann Fredy Lienhard wohl frühzeitig zu Ende gewesen wäre. In der Mitte des „Tanks“ steht ein Indycar, außen herum geht es über verschiedene Epochen und Klassen durch die gesamte Motorsportwelt. 

Text: Marco Werner

Fotos: Marco Werner