Happy Birthday!

Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck vollendete am 1. Januar sein 65. Lebensjahr. Der in Garmisch-Partenkirchen auf Neujahr 1951 geborene Sohn des vor allem vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgreichen Auto Union-Grand Prix-Fahrers Hans Stuck gehört zu den erfolgreichsten deutschen Rennfahrern der Nachkriegszeit. Und wie sein Vater, der 1960 im Alter von 60 Jahren noch Deutscher Bergmeister wurde und erst mit 62 Jahren seine Rennfahrer-Karriere beendete, fuhr auch „Strietzel“ Stuck ungewöhnlich lange und ungewöhnlich lange erfolgreich Rennen.
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Birthday

Herzlichen Glückwunsch an…

Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck

Per Sondergenehmigung bekam er mit 16 Jahren den Führerschein, gewann 1969 – und in dieser Zeit auch noch vom Vater gefördert – den Sportfahrerlehrgang der Scuderia Hanseat und verdiente sich bereits mit ersten Erfolgen im Koepchen-BMW 2002 die internationale Lizenz. Als 19-Jähriger gewann er 1970 bereits das 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Gesamtklassement. In der Folge legte er einen kometenhaften Aufstieg hin. Anfang der 70er Jahre gefördert von Jochen Neerpasch wurde er als 22-Jähriger 1972 im Ford Capri RS Deutscher Rennsportmeister und Gesamtsieger der 24h Spa, in der Folge für viele, viele Jahre auch BMW-Werksfahrer im Tourenwagensport. Nach einem ersten Formel 2-Start bereits 1971 im Eifelland-Brabham BT 30 beim Eifelrennen auf dem Nürburgring, errang er im March-BMW 1974 und 1976 mehrere Formel 2-Siege und wurde 1974 hier Vize-Europameister. Das war auch das Jahr, wo im March-Ford seine Formel 1-Karriere begann. Zwischen 1974 und 1979 fuhr er hier für March, Brabham, Shadow und ATS insgesamt 74 Weltmeisterschaftsläufe und sammelte für alle Teams WM-Punkte. Zu den Highlights zählen seine dritten Plätze im Brabham-Alfa Romeo bei den Grands Prix von Deutschland und Österreich 1977 sowie 15 Führungsrunden im Grand Prix der USA im selben Jahr, ehe er von einem Kupplungsdefekt gestoppt wurde. 1979 belegte er in der Procar-Serie mit identischen 470 PS starken BMW M1 auch in Konkurrenz zu etlichen Formel 1-Piloten den zweiten Platz. In der Ära der Gruppe C-Rennwagen fuhr er zumeist Porsche, wurde hier 1985 Porsche-Werksfahrer und im 962 C gemeinsam mit Derek Bell gleich Sportwagen-Weltmeister. 1986 und 1987 siegte er auf Porsche jeweils bei den 24h Le Mans und beim Supercup. Ende der 80er Jahre wurde er Audi-Werksfahrer, zunächst in den amerikanischen Rennserien Trans-Am und IMSA-GTO, dann gewann er auf einem Audi Quattro V8 1990 die DTM. Nach weiteren Jahren als Audi-Werksfahrer 1994/1995 im STW Cup, wechselte er für 1996 in DTM und ITC in das Cockpit eines Opel Calibra V6 des Keke Rosberg-Teams, mit dem er beide Rennläufe in Helsinki gewann. Parallel war er für die Langstreckenrennen auch wieder Werksfahrer bei Porsche und wurde unter anderem im 911 GT1 Zweiter der 24h Le Mans 1996. Seit Ende der Neunziger folgten wieder einige Jahre als BMW-Werksfahrer, 1998 auf einem 320d und 2004 auf einem M3 GTR V8 gewann er erneut die 24h auf dem Nürburgring im Gesamtklassement. Bei diesem Rennen beendete er 2011 im Alter von 60 Jahren auch seine aktive Laufbahn mit einem 15. Platz im Gesamtklassement auf einem Reiter-Lamborghini und bei der Lenkradarbeit assistiert unter anderem von seinen beiden Söhnen Ferdinand und Johannes. Seit dem 21. April 2012 ist Hans-Joachim Stuck Präsident des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB).

John Nielsen

John Nielsen wurde am 7. Februar 60 Jahre alt. Auch der 1956 in Varde geborene Däne verkörpert diesen Typ „Ewiger Rennfahrer“, der zunächst eine überaus erfolgreiche Karriere im Formelwagen startete. 1975 war er als 19-Jähriger bereits dänischer Formel Ford 1600-Meister, von 1979 bis 1981 dann dreimal hintereinander europäischer Champion in der Formel Super Vau, 1982 auch Deutscher Formel 3-Meister, 1983 Vize-Europameister in der Formel 3. Obwohl er 1984 den Formel 3-Grand Prix von Macao gewann, schaffte er es aber im Gegensatz zu etlichen anderen Siegern dort nicht in die Formel 1. 1985/86 fuhr er in der Formel 3000 für das Werks-Ralt-Team, kam aber nur zu einem einzigen Sieg in einem nicht zur Meisterschaft zählenden Rennen, dem Curacao Grand Prix in Willemstad 1985. Im Rennsportwagen und im Granturismo aller möglichen Coleur und Marken gehörte Nielsen drei Jahrzehnte zur fahrerischen  Spitzenklasse. 1990 gewann er als erster Däne die 24h Le Mans in einem Jaguar XJR-12 im Gesamtklassement, noch vor dem heutigen Rekordsieger in der Statistik dieses Langstrecken-Klassikers, seinem Landsmann Tom Kristensen. 18 Mal ging Nielsen in Le Mans an den Start, war in den Top Ten noch 1991 als Vierter (Jaguar XJR-12), 1992 als Siebter (Porsche 962 CK6), 1996 als Vierter (McLaren F1 GTR) und 1998 als Fünfter (Nissan R 390 GT1) oder platzierte sich in den Klassen vorn wie beispielsweise 2003 als Zweiter in der LMP 675 oder 2008 mit dem Porsche RS Spyder Evo als Zweiter in der LMP 2. 1995 wurde er auf einem McLaren F1 Champion in der BPR-Serie für GT-Fahrzeuge, 1996 japanischer GT-Meister, 2001 Vizemeister in der FIA-Sportwagenmeisterschaft auf einem Judd GV 4 4,0 L. V10. Seine letzten Rennen fuhr er 2012 in Dänemark und arbeitete in der Folge unter anderem als TV-Kommentator.