Die Geschichte des – Lotus 87B Baujahr 1981 Chassis 87/4:
1981 startete Lotus mit Nigel Mansell noch mal mit dem Lotus 81 in die Saison. Elio de Angelis sollte mit der neuen Wunderwaffe, dem Lotus 88, antreten, der wurde aber umgehend als illegal eingestuft und so startete auch de Angelis im Rennen mit dem Lotus 81. Mit dem Lotus 88, dem berühmten „Doppelchassis“ wollte Colin Chapman einen weiteren Geniestreich in die Formel 1 bringen. (siehe Curbs #46) Doch bei beiden Auftritten wurden die 88er nach dem Training verboten. Beim zweiten Anlauf in Silverstone wurde erneut nach dem Training der Start verweigert. Nach dem endgültigen Verbot des Lotus 88 wurden in einer Nacht- und Nebel- Aktion beide 88er zum Modell Lotus 87 umgebaut. Der von uns gefahrene Lotus 87/4 war ursprünglich in Silverstone Elio de Angelis Lotus 88B /4. Er hat also zwei Chassis-Nummern und zwei „Leben“…
Nigel Mansell fährt das Lotus 87B Debüt
Die umgebaute Version als 87/4 kam zum ersten Mal beim Grand Prix von Deutschland mit Nigel Mansell zum Einsatz. Es verschwand also das „Doppelchassis“ und wurde durch schmale Seitenkästen ersetzt, mit den fest verbauten Schürzen, die den Reglement bedinten Mindestabstand aufwiesen. Und hier lag schon der Knackpunkt des Lotus 87. Die Seitenkästen waren zu schmal und produzierten nicht genügend Abtrieb.
Es verging zu viel Zeit mit dem Bau der breiteren Seitenkästen, so dass Lotus kaum Fortschritte mit dem Auto machte. Vorreiter war Lotus zu dieser Zeit gemeinsam mit McLaren beim Thema Monocoque-Bau. Sie waren die ersten, die ein Kohlefaser-Chassis an die Rennstrecken brachten und das Alu-inium-Monocoque ersetzten. Im Gegensatz zu McLaren verbaute Lotus aber noch zusätzlich Kevlar-Platten zur besseren Steifigkeit und mehr Sicherheit im Falle eines Unfalls, so entstand Lotus erstes „Carbon Fibre Kevlar Composite“-Chassis. Die Fahrwerkstechnik glich komplett dem Lotus 88. Nigel Mansell bestritt mit dem Chassis 87/4 die Grand Prix in Deutschland, Österreich, Holland und Italien, sah aber nicht einmal die Zielflagge.
Kein Podium für den Lotus 87B
Nach dem GP von Italien bekam Mansell Chassis Nummer 5, und 87/4 diente ab da als sogenanntes „T-Car“. Dabei sah der erste Auftritt eines Lotus 87 in Monaco vielversprechend aus. Mansell auf Startplatz drei und de Angelis Sechster! Doch beide sahen die Zielflagge nicht. Ein Podestplatz war dem 87er gegen die teilweise Turbobefeuerte Konkurrenz von Ferrari und Renault verwehrt. Vierte Plätze waren das Maximum für das sonst vom Erfolg verwöhnte Lotus-Team. Für die Saison 1982 wurde aus dem 87/4 der 87B/4. Dieser Unterschied bestand haupt-sächlich durch einen längeren Radstand mittels eines Distanzadapters zwischen Motor und Getriebe, was maßgeblich die Gewichtsverteilung verbessern sollte, sowie breiteren Seitenkästen mit den integrierten Flügelprofilen. Der 87B war um 27 Kilo leichter. Mit dem 87er experimentierte Lotus übrigens mit dem „aktiven Fahrwerk“. Doch diese Version reifte auch nicht zum Erfolgsschlager und wurde rasch wieder „ad acta“ gelegt.
In der Saison 1982 waren die 87B nur noch beim Saisonauftakt in Kyalami am Start und wurden ab dem zweiten Grand Prix in Brasilien vom neuen Lotus 91 abgelöst. Dessen Chassis glich exakt dem Chassis des Lotus 87 und bescherte Elio de Angelis einen Grand Prix-Sieg in Österreich. Jetzt ist der Lotus 87/4 Bestand-teil der «Black and Gold Collection» der Fir-ma ChromeCars und kam nun endlich zu spätem Erfolg im historischen Motorsport. Beim Monaco Historique Grand Prix 2022 siegte 87/4 von der Pole Position aus. Das passte zum Jubiläum «50 Jahre John Player Special». Lotus trat 1972 erstmalig mit neuem Design und den „JPS Logos“ an.
Lotos 87B – Technische Daten
Motor
- Ford Cosworth DFV DOHC V8 90 Grad
- Ventile pro Zylinder: 4
- Bohrung/Hub: 90,0/58,8
- Hubraum: 2992ccm
- Gemischaufbereitung: Lucas Fuel Injection
- Leistung: 490 PS bei 10.000 U/min.
- Drehmoment: 353 Nm
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Fotos: Peter Heil